2019: Datenvielfalt

„Datenvielfalt: Potenziale und Herausforderungen“ hieß das Thema der 2. Tagung des Netzwerks Qualitative Methoden, zu der Christine Lohmeier (Universität Salzburg) und Thomas Wiedemann (LMU München) eingeladen hatten. Vom 24. bis zum 26. April 2019 waren über 40 Forscherinnen und Forscher am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg zu Gast.

Datenvielfalt kann neue Perspektiven eröffnen, Fragestellungen erweitern und Forschungsergebnisse aufwerten. Gerade in Hinblick auf interdisziplinär angelegte Projekte wird Datenvielfalt als eine Dimension angesehen, die das Forschungsprojekt bereichert. Trotz dieser Potenziale stellt Datenvielfalt auch eine Herausforderung dar, der viele Forscherinnen und Forscher oft lieber aus dem Weg gehen. Denn wie soll das Material in seiner Vielfältigkeit systematisch erhoben, gespeichert und archiviert, transparent analysiert sowie intersubjektiv nachvollziehbar aufbereitet werden? Datenvielfalt erfordert jedenfalls einen differenzierten, vielleicht auch kreativen und innovativen Umgang statt eine ‚one-size-fits-all‘-Herangehensweise.

In insgesamt 21 Vorträgen offenbarten sich verschiedene Perspektiven auf Datenvielfalt in qualitativer Forschung. Beispielhaft sind zwei Panels der diesjährigen Netzwerk-Tagung zu nennen, in denen es Vorträge zum “Umgang mit heterogenem Forschungsmaterial und Quellenreflexion“ gab oder es um “Innovative Verfahren und methodische Weiterentwicklung“ ging. Hervorzuheben sind auch die beiden Keynotes, in denen die Vortragenden tiefgreifende Einblicke in ihre aktuelle Forschung boten. Den Auftakt leistete Katharina Lobinger (Università della Svizzera italiana) und stellte Datenvielfalt in der qualitativen Multimethoden-Forschung anhand von Beispielen aus dem aktuellen Projekt „Visualized relationships – functions and problems“ vor, während Paula Bialski (Universität Lüneburg) am zweiten Tag Herausforderungen und Methoden in ihrer ethnografischen Arbeit in einem Berliner Software-Unternehmen vorstellte und ein Plädoyer für die Bedeutsamkeit impliziter Daten in der ethnografischen Forschung abgab. Die Tagung verlief mit ihren vielfältigen Perspektiven und interdisziplinärem Charakter äußerst erfolgreich und bot eine Basis für anregenden Austausch und tiefgreifende Diskussionen.

Zum Tagungsprogramm und zum Call for Abstracts sowie zum Tagungs-Poster

Zum ausführlichen Tagungs-Bericht von Lisa Schulze (Universität Salzburg)

Bericht: Lisa Schulze
Fotos: Lisa Schulze & Michaela Jahn